Ich durfte für «Die Vollwertige», ein Kundenmagazin vom REFORMHAUS, einen Artikel zum Thema Darm und Entgiftung schreiben.
Hintergrund des Entgiftens
Seit Ende des 19. Jahrhunderts hat sich das Entgiften in unseren Breitengraden etabliert. Zuvor war das Reinigen des Körpers vor allem im Ayurveda bekannt. Mittlerweile gibt es auch bei uns eine Vielzahl an unterschiedlichen Entschlackungskonzepten und scheinbar unbegrenzte Möglichkeiten seinen Körper von Giftstoffen zu befreien. Dies, obwohl die Wissenschaft sich bis heute nicht einig ist, ob es so etwas wie Schlacken überhaupt gibt.
Leaky Gut
Klar ist jedoch, dass Nahrungsmittelrückstände im Darm zu Gär- und Fäulnisprozessen führen. Welche wiederum Schadstoffe und Toxine im Darm fördern. Diese Prozesse führen dazu, dass die Darmflora aus dem Gleichgewicht gerät und eine sogenannte Dysbiose entsteht. Wird der Dysbiose keine Beachtung geschenkt, besteht die Möglichkeit der Entstehung eines undichten Darms (Leaky Gut).
Unser Darm besteht aus nur einer einzigen Zellschicht und ist daher auf seine schützende Schleimschicht angewiesen. Diese leidet jedoch unter der bakteriellen Fehlbesiedlung und die Kittleisten (tight junctions) zwischen den einzelnen Darmzellen werden undicht. Diese undichten Stellen nutzen Bakterien und Toxine um in unseren gesamten Organismus zu gelangen – einige schaffen es sogar bis ins Gehirn! Die schädlichen Stoffe belasten unsere Leber und unseren gesamten Körper.
Der Therapieansatz
Daher beginnt, nach meiner Empfehlung, das Aufräumen des Darmes mit einer Tiefenreinigung im Darmlumen. Dies kann sehr gut mit Präparaten aus der Phytotherapie wie beispielsweise Spagyrik und Gemmomazerate unterstützt werden. Löwenzahntee und andere bitterstoffreiche Pflanzen eignen sich hervorragend zur Unterstützung der Leber, da diese das Zentrum unserer Entgiftung ist.
Ausleiten von Schlacken und Giftstoffen
Der Einsatz von Bitter- und Glaubersalz, Rizinusöl und anderen stark wirkenden Abführmitteln zur Tiefenreinigung sollte gut überlegt werden, da der Körper dadurch auch viel Flüssigkeit und Mineralstoffe verliert.
Der angenehmere Weg ist eine kaskadenfermentierte Essenz in Kombination mit Zeolith einzunehmen. Durch die Essenz werden abgelagerte Giftstoffe in Schwebe gebracht. Damit die herausgelösten Stoffe unseren Körper sicher verlassen, wird die Kombination mit einem Mineralgestein wie beispielsweise Zeolith empfohlen. Dieser bindet die Giftstoffe an sich und scheidet sie über den Darm aus.
Säure-Basen-Haushalt
Nebst der Herauslösung und dem Abtransport der Schlackenstoffe sollte auch dem Säure-Basen-Haushalt Beachtung geschenkt werden. Dieser ist grundlegend für einen gut funktionierenden Organismus. Basenbäder sind hier eine gute Ergänzung, einerseits um die Entgiftung von aussen zu unterstützen und andererseits sich mehr Zeit für sich und seine Entspannung zu nehmen.
Nebst den Bädern eignen sich Leberwickel als äusserliche Anwendung zur Unterstützung unseres hartarbeitenden Organs. Innerlich können basenbildende Nahrungsmittel bevorzugt und allenfalls Basenpulver zur Ergänzung eingenommen werden.
«Die Mikrobe ist nichts, das Milieu ist alles.» Zitat Antoine Béchamp
Langfristige Wirkungen führen über den Darm
Für nachhaltige Effekte empfehle ich zwingend die Optimierung des Milieus im Darm, denn das Milieu ist der Schlüssel zur Gesundheit. Es werden nicht nur krankmachende Keime verdrängt, sondern auch die wichtige Schleimhaut des Darms wieder aufgebaut. Die Stärkung der Darmbarriere rundet das Konzept ab, da so in Zukunft keine unerwünschten Stoffe ihren Weg in unseren Organismus finden – der Darm ist wieder dicht.
Empfehlungen für den Darmaufbau
Für einen solchen Darmaufbau empfiehlt sich die Einnahme von einem Multispezies-Probiotika, ich arbeite hier gerne mit den Produkten aus der Omni Biotic Linie. Idealerweise wird das Futter (Präbiotika), für die im Probiotika enthaltenen Bakterien, ebenfalls zugeführt. So können es sich die guten Darmbakterien bei uns gemütlich machen und sich langfristig ansiedeln. Das Tolle an den Omni Biotic Produkten ist, dass sie bereits zum Probiotika die passenden Präbiotika gegeben haben – somit sind es genau genommen keine probiotischen Produkte, sondern synbiotische. Also die Kombination aus Pro- und Präbiotika.
Als Präbiotika in unserer Ernährung eignen sich faserreiche Lebensmittel wie aufgebrochene Leinsamen, Haferkleie, Inulin, Hülsenfrüchte, Vollkorngetreide und reichlich grünes Gemüse wie Artischocken, Lauch, Chicoree, Löwenzahn und Spargel.
Wichtig dabei zu erwähnen ist, dass der Darm sich zuerst an eine faserreichere Ernährung gewöhnen muss. Daher ist es gut, wenn langsam die Menge an Nahrungsfasern in der täglichen Ernährung gesteigert wird. Zudem ist entscheidend wieviel Flüssigkeit dem Körper zugeführt wird, beim Erwachsenen sind dies 35ml pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag. Genügend körperliche Betätigung und sich bewusst Zeit für den Toilettengang zu nehmen, sind weitere Empfehlungen für einen gut funktionierenden Darm.
Meine Tipps für deine Darmgesundheit
Nebst einer faserreichen Ernährung empfehle ich genügend Bitterstoffe in die tägliche Ernährung zu integrieren – deine Leber wird sich freuen! Vor dem Zubettgehen und zwischen den Mahlzeiten jeweils vier Stunden nichts zu essen ist ebenfalls eine gute Idee. Während dieser Zeit wird idealerweise nur Wasser oder ungesüsster Kräutertee zu sich genommen. Dies hilft unserem Aufräumtrupp im Darm ihre Arbeit gründlich verrichten zu können und unseren Darm möglichst sauber zu halten.
Was unsere Leber und den Darm ebenfalls freut, sind möglichst wenig weizen- und zuckerhaltige Lebensmittel in der täglichen Ernährung.
In diesem Artikel konnte ich verschiedene Themen anschneiden. Falls Du gerne mehr über die einzelnen Themen wissen möchtest oder gerne Unterstützung dabei hättest, darfst Du dich gerne bei mir melden.