Heuschnupfen nachhaltig mit natürlichen Mitteln bekämpfen

Mit den ersten warmen Temperaturen im neuen Jahr, kommen auch die Symptome der Heuschnupfengeplagten wieder. Jedes Jahr dasselbe Szenario – aber das muss nicht sein. Die Naturheilkunde bietet eine handvoll Möglichkeiten natürlich und nachhaltig den jährlich wiederkehrenden Symptomen Gegenwehr zu bieten. Zudem können sie natürlich auch in der Akutphase gute Unterstützung bieten.

Homöopathie

Um Heuschnupfensymptome der Augen zu lindern, wird in der Homöopathie gerne die Pflanze Augentrost (Euphrasia officinalis) verwendet. Meist in Form von Augentropfen, kann Euphrasia gegen Rötungen, Juckreiz und tränende Augen helfen. Die Pflanzen Sabadilla, Rosa oder Apis mellifica können den Augentrost in der Wirkung optimal unterstützen.

Nebst den Augentropfen, bietet die Homöopathie die Möglichkeit einer Desensibilisierungskur als Heuschnupfenprophylaxe. Diese Globuli enthalten eine Mischung aus potenzierten (verdünnten) Baum- und Gräserpollen, welche unser Immunsystem schrittweise an Pollen gewöhnen sollen und so die allergische Reaktion abgeschwächt werden kann. Wichtig hierbei ist, dass rechtzeitig mit der Einnahme solcher Globuli begonnen wird. Empfohlen ist, die Kur zwei Monate vor der Allergie-Saison zu starten.

Mineralsalze

Der homöopathische Arzt Dr. Wilhelm Heinrich Schüssler fand heraus, dass viele gesundheitliche Störungen durch einen Mangel an Mineralstoffen zustande kommen können. Er entwickelte eine Therapiemethode, welche die Funktionen der Zelle und deren Stoffwechselgeschehen positiv beeinflusst. Während grobstoffliche Supplemente (z.B. ein gewöhnliches Kalziumpräparat) Mängel ausserhalb der Zellen beheben können, gleichen die Mineralsalze nach Dr. Schüssler durch ihre starke Verdünnung Mängel innerhalb der Zellen aus. Dadurch sind die Mineralsalze vielfältig einsetzbar, unter anderem auch gegen die Symptome von Heuschnupfen.

In akuten Phasen des Heuschnupfens kann man gut mit den Mineralsalzen Ferrum phosphoricum (Nr. 3), Natrium chloratum (Nr. 8) und Arsenum jodatum (Nr. 24) arbeiten. Das Salz Nr. 3 kann gegen Röte, Hitze und Schwellung helfen. Zudem kann es das Immunsystem unterstützen und Entzündungen vermindern. Bei laufenden Nasen und tränenden Augen kann das Mineralsalz Nr. 8 regulierend wirken. Das Thema Juckreiz, sei er in der Nase, auf der Haut oder bei den Augen, kann gut abgedeckt werden durch das Mineralsalz Nr. 24. Falls es zu Atemnot durch den Heuschnupfen kommt, können die Mineralsalze Calcium fluoratum (Nr. 2) und Magnesium phosphoricum (Nr. 7) ergänzt werden. Vor allem das Salz Nr. 7 wird erfolgreich bei allen krampfartigen Beschwerden eingesetzt und kann daher gut gegen Atemnot zur Anwendung kommen.

Phytotherapie

Pestwurz – Petasites hybridus

Die Pflanze Pestwurz enthält in ihrem Rhizom Petasine, welche eine spasmolytische (krampflösende) und antiallergische Wirkung haben können. Zudem kann sie einen positiven Einfluss auf die Leukotriensynthese im Körper haben. Grob erklärt sind Leukotriene beteiligt an der Bronchokonstriktion und Kapillarpermeabilität bei allergischen Reaktionen. Wenn diese Leukotriensynthese nun gehemmt wird, sinken die vorhandenen Leukotriene und es verbessern sich die Verengung der Bronchien und die Durchlässigkeit der Kapillaren. Daher werden Präparate, welche Pestwurz enthalten, gegen Symptome von Heuschnupfen eingesetzt. Im Normalfall werden zwei bis drei Tabletten pro Tag eingenommen.

Schwarzkümmelöl

Im Orient wird Schwarzkümmel seit Jahrtausenden gegen Allergien, Entzündungen und Asthma eingesetzt. Schwarzkümmelöl enthält pharmakologisch wirksame Komponenten wie Thymol, Thymoquinon, Thymohydroquinon und Dithymoquinon. Studien zu diesen Inhaltstoffen zeigen Wirkungen auf das Immunsystem, die antioxidative Kapazität und einen Antihistamin-Effekt.

Schwarzkümmelöl kann nebst der akuten Verwendung auch zur Prophylaxe von beispielsweise Heuschnupfen verwendet werden. Damit eine optimale Prophylaxe fürs Jahr 2021 erfolgen kann, sollte die Einnahme bereits im Spätherbst 2020 gestartet werden. Die bereits oben erwähnten Mineralsalze nach Dr. Schüssler können gut zum Schwarzkümmelöl kombiniert werden. Hier kommen die Nummern 2, 6, 10, 23 und 24 zur Anwendung.

Da die Symptome von Heuschnupfen je nach Person variieren können, empfehlen wir Ihnen eine individuelle Fachberatung damit die optimale Lösung für Sie gefunden werden kann.

Zusatzempfehlungen

Jedes Naturheilmittel kann durch diverse Tipps und Tricks unterstützt werden. So sind Pollengitter für die Fenster und Nasenspülungen wertvolle Zusatztipps, welche den Pollengeplagten zusätzliche Linderung bringen können. Nasenspülungen werden morgens und abends, nach Bedarf und Möglichkeit auch mittags, angewendet. Dank dieser Spülungen werden, eingeatmete und von den Nasenhaaren abgefangene, Pollen wieder raus gespült. Ein zusätzlicher positiver Nebeneffekt ist, dass die Schleimhäute gut befeuchtet und nicht so schnell reizbar sind. Zudem ist es sinnvoll, das Schlafzimmer zu einer pollenfreien Zone zu erklären und die Kleidung, an welcher die Pollen sehr gerne haften, nicht im Schlafzimmer ausgezogen und aufbewahrt wird.
Wenn abends vor dem Schlafengehen noch geduscht und die Haare und das Gesicht (Pollen verfangen sich gerne in den Wimpern und Augenbrauen und treiben dann die ganze Nacht ihr Unwesen) gut gewaschen werden, steht der ruhigen und erholsamen Nacht (hoffentlich) nichts mehr im Wege.

Dieser Artikel wurde im Februar 2022 im Magazin Die Vollwertige publiziert.

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